Diesmal ist es etwas anders: Die Kita Leiterin Saskia Franz von der Kita St. Franziskus im Kirchtal und ich haben gemeinsam eine Folge aufgenommen und strahlen sie anschließend in zwei Podcasts parallel aus: einmal in ihrem eigenen Podcast „Getzwitscher aus dem Kindergarten“ und einmal hier im „Der Kita Podcast“. Wir sprechen gemeinsam darüber, was eine gute Kita ausmacht und woran man ihre Qualität auch als Außenstehender erkennen kann. Die Kita St. Franziskus hat im Jahr 2020 den 2. Platz beim Kita Preis gewonnen. Somit kann Saskia anhand der Qualitätskriterien erklären, woran eine gute Kita zu erkennen ist. Ich lasse in dieser Folge meine Erfahrung aus dem Qualitätsmanagement in Kitas mit einfließen und bringe meine Gütekriterien mit ein.
Du bist beispielsweise Fachkraft und willst wissen, ob eine Kita qualitativ hochwertig arbeitet um dort eventuell zu arbeiten? Oder du bist Mutter oder Vater und möchtest herausfinden, ob diese Kita gut genug ist für euer Kind? Dann ist diese Podcastfolge genau richtig für dich!
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Die Ausstrahlung der RTL Sendung „Train your Baby like a dog“ hat bereits hitzige Diskussionen ausgelöst. Entgegen der berechtigten Aufrufe, die Sendung nicht zu schauen, habe ich sie mir angesehen. Ich wollte wissen, worüber ich spreche. Das darin hauptsächlich angewandte Erziehungsmittel ist die positive Verstärkung, also die Belohnung erwünschten Verhaltens – eben wie bei einem Hund. In Bezug auf einen der gezeigten Fälle möchte ich in dieser Podcastfolge den Film zum Anlass nehmen, um nochmal aufzuschlüsseln, warum Belohnung nicht funktional ist und welche langfristigen Folgen das Kind tragen muss. Im zweiten Teil versuche ich den bedürfnisorientierten Blick auf die Situation zu lenken und mögliche bedürfnisorientierte Herangehensweisen zu erläutern auch wenn es für die Familien in der Sendung sicherlich kein Patentrezept gibt und eine langfristige beziehungsstarke Begleitung notwendig wäre.
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Was ist eine artgerechte Kinderbetreuung? Diese Frage stelle ich der Bestsellerautorin und Gründerin des Artgerecht Projekts Nicola Schmidt. Kann die Kita auch das Dorf sein, das es braucht um ein Kind zu erziehen? Welche Bedingungen braucht es, damit Kinder sich in der Kinderbetreuung artgerecht entwickeln können? Was macht eine artgerechte Raumgestaltung aus, wie können wir mit aggressiven Kindern umgehen und was bedeutet es, Kinder gerecht zu behandeln und nicht gleich. All diese Fragen stelle ich Nicola in diesem wundervollen Interview. Viel Freude beim Anhören!
Kontakte zu Nicola: https://nicolaschmidt.de/ , https://www.artgerecht-projekt.de/
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Und auch im dritten Teil der Podcastreihe „Achtsame Sprache“ greife ich wieder Wörter auf, die wir wahrnehmen, verändern und vermeiden dürfen. In dieser Folge gehe ich auf die Worte Gleich, Aber, Immer, ordentlich, Sollen/ Müssen, wenn..dann, vorsichtig und Iiiii ein. Ich gebe euch wieder Begründungen dafür, warum wir diese Worte überdenken und evtl. vermeiden sollten und welche Worte wir anstatt dessen wählen können.
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In dieser Podcastepisode spreche ich mit der Kindheitspädagogin, Tagesmutter und Trageberaterin Anne Päts. Wir gehend darauf ein, in welchen Momenten das Tragen mit Tragehilfen Sinn macht. Wir erörtern die Vorteile des Tragens und besprechen, welche physiologischen, psychologischen, neurologischen und biologischen Argumente für das Tragen sprechen. Anne Päts hat eine Bachelorarbeit über das Tragen mit Tragehilfen in der Kinderbetreuung geschrieben und darin Fachkräfte zum Thema befragt. Sie greift im Interview verschiedene Ergebnisse ihrer Umfrage auf z.B. wie oft pädagogische Fachkräfte Kinder eigentlich im Alltag hochnehmen, wie viele Fachkräfte bereits Tragehilfen in Kindertageseinrichtungen nutzen und die Frage nach den Bedenken zum Tragen. Wir gehen außerdem auf meine Umfrage in der Facebook-Gruppe zum Tragen mit Tragehilfen ein. Viel Spaß beim Hören.
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In emotional angespannten Situationen verspüren wir Erwachsenen immer wieder den tiefen Drang, die Gefühle der Kinder weg zu machen, wegzuwischen, wegzuschieben. Wir lenken die Kinder ab. Eine Situation, in der Ablenkung beispielsweise häufig in der Kinderbetreuung beobachtet werden kann, ist die Abgabesituation am Morgen, wenn die Eltern die Kinder an die Fachkräfte übergeben. Diese Situation ist immer wieder mit vielen, zum Teil auch starken Emotionen verbunden. Manchmal verspüren wir den inneren Drang danach, die Gefühle der Kinder abzulenken, wenn sie traurig sind, hinfallen oder wenn sie wütend werden.
“Ist doch nicht so schlimm! Stehe wieder auf”, “war doch nichts. Guck mal da vorne sind deine Freunde. Die spielen schon, sie warten auf dich” oder “jetzt mach nicht so einen Aufstand, dann teilt ihr eben das Spielzeug”, “guck mal, hier ist doch der Ritter, den du vorhin haben wolltest und die Ritterburg ist jetzt auch frei!”
Wir verfolgen mit der Ablenkung von Gefühlen meist unbewusst ein bestimmtes Ziel: die Gefühle der Kinder so schnell wie möglich zu stoppen. Das gelingt manchmal auch erstmal gut, die Kinder beruhigen sich für einen Moment. Wir dürfen jedoch nicht dem Trugschluss unterliegen, Sie würden sich beruhigen weil sie sich getröstet fühlen, das Gefühl verstehen und sich gut regulieren können, sondern weil sich dahinter schmerzhafte Botschaften verbergen:
Das Kind hat das Gefühl in Zusammenhang mit der Situation also nicht verarbeitet und integriert (vgl. Siegel 2017), sondern heruntergeschluckt, verdrängt und aufgeschoben. Wenn das Kind keinen anderen Weg findet, die aufgestaute Anspannung im Körper loszuwerden z.B. durch Bewegung, entlädt sie sich womöglich zu einem späteren Zeitpunkt entweder noch in der Kita oder zu Hause. Das sind die Momente, in denen Kinder zusammenbrechen, wütend werden, andere Kinder vermeintlich grundlos ärgern, Fachkräfte “provozieren”, nicht hören oder ähnliches. Das ist der Moment, in dem die Aggression und Wut nicht mehr nur punktuell zum Vorschein kommt, sondern geladen in einer Dichte, die unkontrolliert ist.
Warum wollen wir dann eigentlich die Gefühle ablenken?
Wir sind in emotionsreichen Situationen immer auch mit unseren eigenen Gefühlen konfrontiert. Unsere eigenen Kindheitserfahrungen, unsere eigenen Wünsche, unsere eigenen Erwartungen an uns selbst und auch unsere verinnerlichten, verdrängten Traumata treten unbewusst in Erscheinung, wollen gesehen und verarbeitet werden. Höre dazu auch gerne die Podcastfolge Warum pädagogische Fachkräfte sich mit ihren Kindheitserfahrungen und Glaubenssätzen auseinandersetzen sollten.
Wenn es zum Beispiel um den Abschiedsschmerz am Morgen geht, kann es sein, dass wir mit einer Trauer konfrontiert sind, die wir womöglich selbst nicht verarbeitet haben. Es kann sein, dass unsere eigene Betreuungsbiografie relevant wird, wie wir selbst in der Kita abgegeben wurden, wie wir verabschiedet wurden, welchen Schmerz wir dabei erlebt haben und wie wir Trost erhalten haben. In den Abschiedssituationen können negative Erlebnisse und damit verknüpften schmerzhaften Gefühle unbewusst zu Tage treten. Weil wir diesen Schmerz jedoch nicht spüren wollen, verdrängen wir die Gefühle schnell, verschieben sie und lenken sie stellvertretend beim Kind ab.
Um diesem Teufelskreis zu entkommen, ist es notwendig, die eigenen Gefühlsanteile zu reflektieren.
Reflexionsübung:
in welchen Momenten kannst du gut mit Gefühlen der Kinder oder auch der Eltern umgehen und in welchen Momenten weniger gut?
In welchen Momenten spürst du den Drang, Gefühle abzulenken?
Warum willst du diese Gefühle in dem Moment ablenken?
Was hat das eventuell mit dir selbst zu tun?
Was hat das vielleicht mit deiner eigenen Kindheit oder deiner Betreuungsbiografie zu tun?
Waren dir diese bestimmten Gefühle vielleicht nicht erlaubt?
Du kannst auch positive Glaubenssätze üben:
Jedes Gefühl darf sein.
Wut darf sein, Trauer darf sein, Ärger darf sein, Neid darf sein, Ekel darf sein, Freude darf sein.
Es ist gut, wenn Kinder weinen
Es ist ok, wenn Kinder längere Zeit weinen.
Begleite die Kinder in ihrem Sein
Begleite die Kinder in ihren Gefühlen, in dem wie sie sind und sage dir, das Gefühl darf da sein! Vermittle die Botschaft an dich und das Kind, die Trauer darf da sein, die Wut darf da sein und ich bin bei dir! Es ist erlaubt, dass ein Kind zum Beispiel längere Zeit einfach auf deinem Schoß sitzt und weint. Du kannst ihm gut zureden und sagen: “ich bin da, es ist in Ordnung, dass du weinst, dass du traurig bist, das darf sein!”
Du brauchst dabei keine Angst zu haben, dass das Kind dann nicht mehr aufhört zu weinen. Wenn der Stress entladen ist, wird das Kind ganz von alleine wieder seinem Bedürfnis nach Autonomie und Spiel nachkommen und ganz von selbst vom Schoß hüpfen.
Das lässt sich rein physiologisch erklären. Durch die Tränen werden Stresshormone abgebaut und ausgeschwemmt. Sobald der Stress ausreichend entladen ist, werden keine Tränen mehr benötigt. Die Trauer darf also sein und das selbstbestimmte wieder aufstehen und Weiterspielen darf auch sein. Lass es geschehen!
Das bedeutet nicht, dass du mit dauerhafter ungeteilte Aufmerksamkeit beim trauernden Kind sein musst. Das wäre bei den aktuellen Rahmenbedingungen auch gar nicht möglich. Wenn aus deinem Herzen die Botschaft spricht, ich bin für dich da, du bist ok, du darfst so sein, wie du bist, ist es durchaus möglich, auch nebenbei etwas anderes zu tun. Auch die Art des Körperkontakts kann dem Kind immer wieder vermitteln, ich bin für dich da, du bist wichtig. Die Hand liegt z.B. auf der Schulter oder am Bein. Auch warme Worte können zwischendurch Wunder bewirken auch wenn ich mich währenddessen immer mal wieder um ein anderes Kind kümmere oder mit anderen Kindern spreche.
Siegel, D. J./ Bryson, T. P. (2017): Achtsame Kommunikation mit Kindern. 12 revolutionäre Strategien aus der Hirnforschung für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes. Freiburg: Arbor Verlag.
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