Die 10 häufigsten, Momente, in denen das Lernbedürfnis der Kinder nicht gesehen oder missverstanden wird.

Kinder hauen, werfen mit Steinen, spritzen einen nass, spucken, matschen mit Essen oder tun die gleiche Aktivität zum tausendsten Mal. Wir ertappen uns vielleicht dabei, wie wir denken: “Oh Gott, ist das Kind schlecht erzogen!”Oder: “Hat es die Regeln noch nicht verstanden? Die haben wir doch schon so oft erklärt!”Oft missverstehen wir das Handeln der Kinder und bewerten es als freches Verhalten.

Dabei geht es den Kindern nur um eins: Ein interessensgeleitetes Lernziel zu folgen. Jacob möchte gerne wissen, warum seine Stimme manchmal leise und manchmal laut aus seinem Mund herauskommt, deshalb schreit er. Oder Charlotte möchte so gerne ausprobieren, warum das eine Holz leichter zu werfen ist als das andere und warum ein Stein am kürzesten fliegt, wenn sie ihn wirft.

Es ist wichtig, die tatsächlichen Lernbedürfnisse der Kinder wahr- und ernst zu nehmen und sie nicht als Provokation zu verstehen. Es handelt sich beim Spucken, Werfen, Raufen, Schreien ebenso um Lernfelder, die erprobt werden wollen genauso, wie Klettern, Hüpfen, Malen uvm.

„Es ist wichtig, die tatsächlichen Lernbedürfnisse der Kinder wahr- und ernst zu nehmen und sie nicht als Provokation zu verstehen“

Wenn die Verhaltensweisen tatsächlich unpassend sind, können wir achtsam Grenzen formulieren und Alternativen anbieten. Wenn Grenzen dabei verletzt werden, können wir sagen: „Ich sehe, dass du gerade spucken üben möchtest. Hier passt es gerade nicht, aber wir können ja mal ein Weitspuckwettbewerb machen. Was hälst du davon?“Dadurch wird das Lernbedürfnis des Kindes ernst genommen, es wird gesehen und gleichzeitig können sanft Grenzen gesetzt werden.

Wichtig ist, zu unterschieden, handelt es sich bei dem Verhalten um den Ausruck eines Gefühls wie Wut, Ärger oder Frustration? Möchte das Kind durch Spucken, Hauen oder Schubsen seine Grenzen verdeutlichen? Dann braucht es natürlich einen anderen Umgang, als wenn es sich um ein echtes Explorationsinteresse handelt. Es braucht also mal wieder unsere genaue, wertfreie Beobachtungsgabe.

Lasst uns also für uns zunächst irritierende Lernmomente nicht als unerzogen abtun, sondern als wunderbare Lernsituationen feiern mit: „Wie wunderbar, wie Charlotte die Steine wirft!“

Reflexionskarten für die Teamarbeit

Für euer Team könnt ihr die folgenden Karten ausdrucken und ausschneiden, um sie als Reflexionsgrundlage zu nutzen.

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66 – Bedürfnisorientierter Umgang mit beißenden Kindern mit Anja Cantzler und Sabrina Dittmann

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Lea Wedewardt
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Anja Cantzler
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Sabrina Dittmann

In dieser Podcastfolge geht es um das Thema Beißen in der Kita und wie Fachkräfte mit damit umgehen können. Wir greifen in der Folge einige eurer gestellten Fragen zum Thema auf. Dazu habe ich zwei Expertinnen eingeladen: Anja Cantzler und Sabrina Dittmann, die wunderbar erklären, warum Kinder beißen, in welchem Alter dieses Verhalten gehäuft auftritt und wie es gelingen kann, sie bedürfnisorientiert zu begleiten. Wir sprechen über Akutstrategien und langfristige Überlegungen, wie Fachkräfte mit Eltern besprechen können, dass ihr Kind beißt oder aber ihr Kind gebissen wurde. Wir geben Anregungen dazu, wie Eltern damit umgehen können, wenn ihr Kind in der Kita gebissen wurde und vieles mehr.

Viel Freude beim Anhören!

Kontakt zu Anja:

Webseite: www.coaching-cantzler.de

Facebook: https://www.facebook.com/coachingcantzler

Instagram: https://www.instagram.com/anjacantzler/

Kita Talk bei Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCLV88NNolkv0wCboululNWw

Kontakte zu Sabrina: https://sabrina-dittmann.de/

Kita Info-App: https://www.kita-info-app.de/

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